Der Rückgang der THG-Emissionen ist unter anderem auf die Reduktion des Energieverbrauchs und den Wechsel zu weniger emissionsintensiven Energieträgern zurückzuführen. Während der Energieverbrauch der privaten Haushalte und der Wirtschaft rückläufig ist, hat sich der Verkehrssektor als stabil mit einer kontinuierlichen Verschiebung von Benzin zu Diesel und einem Anstieg von Biotreibstoffen gezeigt​​. Die THG-Bilanz des Ennepe-Ruhr-Kreises zeigt deutliche Fortschritte im Klimaschutz, insbesondere durch die Reduktion des Energieverbrauchs und den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien.

Pro-Kopf-Emissionen

Die durchschnittlichen Pro-Kopf-Emissionen im Ennepe-Ruhr-Kreis sind von 9,8 Tonnen CO2eq im Jahr 2012 (1990: 12,4 Tonnen CO2eq) auf 7,3 Tonnen CO2eq pro Einwohner im Jahr 2020 gesunken.

Zum Vergleich: Deutschland plant, bis 2045 treibhausgasneutral zu werden. Dies beinhaltet, dass die Netto-Treibhausgasemissionen auf null reduziert werden, was ein Gleichgewicht zwischen ausgestoßenen und aufgenommenen Emissionen bedeutet​ (Bundesregierung)​. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die jährlichen Treibhausgasemissionen pro Kopf auf etwa ein bis zwei Tonnen CO2eq gesenkt werden. Derzeit liegen die Pro-Kopf-Emissionen in Deutschland ähnlich hoch wie im Ennepe-Ruhr-Kreis bei etwa 8 bis 9 Tonnen CO2eq.

Um die Pro-Kopf-Emissionen auf das notwendige Niveau zu senken, sind umfassende Maßnahmen in verschiedenen Bereichen erforderlich:

  • Energiewirtschaft Umstellung auf erneuerbare Energien und Verbesserung der Energieeffizienz.
  • Industrie Reduktion der prozessbedingten Emissionen durch den Einsatz klimafreundlicher Technologien.
  • Verkehr Förderung von Elektromobilität und Verbesserung der Verkehrsvermeidung und -verlagerung.
  • Gebäude Energieeffiziente Sanierung und Nutzung erneuerbarer Energien für Heizung und Kühlung.
  • Landwirtschaft Verringerung der Methan- und Stickstoffemissionen und nachhaltige Landnutzung.

 

Ergebnis:

  • (energiebedingte) Treibhausgasemissionen sind rückläufig (Stand 2020)
  • Beginnende Entkopplung von Endenergieverbrauch und THG-Emissionen
  • Industriesektor ist auf einem guten Weg
  • Verkehrssektor läuft gegen den Trend
  • Zahlreiche Klimaschutzmaßnahmen in den Kommunen
  • Aktueller Trend reicht zur Einhaltung der Klimaziele bisher nicht aus
  • Vollständige Substitution der fossilen Energieträger erforderlich
  • Massiver Ausbau der erneuerbaren Energien notwendig
  • Steigerung der Energieeffizienz notwendig
  • Unvermeidbares CO2 ist zu kompensieren

 

Was bedeutet klimaneutral / treibhausgasneutral?

Treibhausgasneutralität

  • Definition Ausgleich der ausgestoßenen Treibhausgase (z.B. CO2, CH4, N2O) durch Reduktion und Kompensation, sodass die Nettoemissionen null sind.
  • Fokus Spezifisch auf Treibhausgase.
  • Maßnahmen Reduktion der Emissionen und Kompensation durch Aufforstung und CO2-Abscheidung/Einlagerung.​

Klimaneutralität

  • Definition Keine negativen Auswirkungen auf das Klima insgesamt, durch Vermeidung oder vollständige Kompensation aller klimawirksamen Aktivitäten.
  • Fokus Umfasst alle klimarelevanten Faktoren, nicht nur Treibhausgase.
  • Maßnahmen Umfassende Betrachtung des gesamten Lebenszyklus von Produkten und Dienstleistungen, sowie Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel​

 

Weiterführende Informationen:

THG-Emissionen im RVR-Raum – Aktuelle Daten

Der Ennepe-Ruhr-Kreis ist Teil des Regionalverbandes Ruhr (RVR). Der RVR übernimmt die Datenerhebung und teilweise die Erstellung der THG-Bilanz seiner Mitgliedskommunen.

THG-Bilanz RVR Raum

Tipps für THG-Einsparungen und Klimaschutzmaßnahmen im persönlichen Umfeld finden sie hier.